Persönlichkeitsentwicklung ist kein Mindset-Gelaber
Ich bin kein Fan des Begriffs Mindset – aber er hat sich etabliert.
Ich spreche lieber von deinem:
- Charakter
- Werten
- Persönlichkeit
- Gewohnheiten
- Ansichten
Denn genau genommen ist Persönlichkeitsentwicklung für mich kein esoterisches Upgrade, sondern eine bewusste Auseinandersetzung mit dem, wer du bist – und wer du sein willst.
Persönlichkeit ist veränderbar. Charakter ist dein Fundament.
Persönlichkeit ist ein fliessendes Konzept. Deine heutige Version ist deiner morgigen vermutlich sehr ähnlich – aber nicht identisch. Kleine Veränderungen, neue Perspektiven, andere Gewohnheiten: Das verändert dich.
Charakter hingegen? Der sitzt tiefer. Er verändert sich nicht durch Bücher oder Podcasts. Sondern durch Erlebnisse, die dich erschüttern.
Ein Vertrauensbruch verändert dich. Aber wie?
Nehmen wir ein Beispiel aus der Realität: Ein Mitarbeiter bricht dein Vertrauen. Richtig tief.
Jetzt hast du zwei Möglichkeiten:
- Du ziehst dich zurück. Vertraust niemandem mehr. Überkompensierst.
- Du wirst strategischer. Du passt Prozesse an, schaffst klare Regeln.
In beiden Fällen verändert sich deine Persönlichkeit – deine Ansichten, deine Reaktionen. Aber dein Kern? Bleibt oft gleich. Wenn du eine tief verankerte Überzeugung hast, wird dich kaum jemand davon abbringen. Weil dein Charakter der Stahlträger ist, auf dem deine Persönlichkeit aufgebaut wird.
Du kannst entscheiden, wer du sein willst.
Und das ist die gute Nachricht: Solange du das nicht bewusst tust, wirst du passiv von deinem Umfeld geprägt.
Erinnere dich an Jim Rohns Satz:
„Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.“
Das ist keine Floskel – das ist Biologie.
Zwei Männer. Zwei Realitäten. Zwei Entscheidungen.
Vergiss die Standard-Geschichten von Tony Robbins über Zwillinge mit unterschiedlichem Ausgang. Hier ist ein realer, unbequemerer Kontrast:
Adolf Merckle vs. Viktor Frankl.
Beide sind bekannt. Beide Männer haben Dinge erlebt, die extreme Reaktionen hervorrufen. Aber sie haben entgegengesetzt gehandelt.
🧨 Adolf Merckle
Einer der reichsten Männer Deutschlands. Unternehmer. Milliardenvermögen. 2008 steht er massiv unter Druck. Medien schreiben: „verzockt“, „über eine Milliarde verloren“.
Es folgen Liquiditätsprobleme, Unsicherheit, Kontrollverlust. Zwei Tage nach seinem Suizid wird der dringend benötigte Überbrückungskredit bewilligt – ein Kredit, den er selbst noch unterschrieben hatte.
Aber Merckle – ein Mann, der Erfolg gewohnt war – war plötzlich auf den Goodwill anderer angewiesen. Es war nicht die absolute Armut, die ihn gebrochen hat. Sondern die Ohnmacht. Der Bruch mit seinem Selbstbild:
Ein Mann, der immer gewinnt, hat plötzlich verloren. Und kann das mit seiner Identität nicht vereinen.
Er entscheidet sich zu sterben.
🔥 Viktor Frankl
Arzt. Philosoph. KZ-Häftling. Er verliert alles. Freiheit, Familie, Besitz – sogar seine Zukunft. Und trotzdem entscheidet er sich zu leben.
Nicht aus Trotz, sondern aus Überzeugung:
„Dem Leben unter allen Umständen einen Sinn geben.“
Der eigentliche Kontrast
Jemand, der alles verloren hat, entscheidet sich zu leben.
Jemand, der mehr hatte als 99,99 % der Menschen jemals in ihrem Leben besitzen werden, entscheidet sich zu sterben.
Nicht wegen äußerer Armut. Sondern wegen innerem Bruch.
Weil das Selbstbild nicht überlebt hat.
Was heisst das für dich?
Anpassungsfähigkeit entscheidet über dein persönliches Glück und deinen unternehmerischen Erfolg.
Nicht das Aussen. Nicht der Kontostand. Sondern dein inneres System.
🧠 Deine Identität ist ein Konzept.
Du hast sie bewusst oder unbewusst gewählt.
Die beste Version von dir selbst zu werden bedeutet:
Entscheide dich. Werde bewusst. Handle aus Prinzip.
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